Die Zazen-Meditation – Die meist praktizierte buddhistische Meditation aus Japan

Balance and tranquility embodied by stacked stones in a natural outdoor setting.

🧘 Zazen – Die Sitzmeditation im Zen

Bedeutung:
„Za“ bedeutet sitzen, und „Zen“ bedeutet Meditation. Zazen ist die grundlegende Praxis im Zen-Buddhismus und wird oft als „einfach nur sitzen“ beschrieben. Doch hinter dieser Einfachheit verbirgt sich eine tiefgründige Praxis zur Kultivierung von Achtsamkeit und innerer Klarheit.

📚 Ablauf der Zazen-Meditation:

  1. Sitzhaltung:
    • Setze dich auf ein Meditationskissen (Zafu) oder eine Meditationsbank.
    • Die traditionelle Sitzhaltung ist der Lotussitz (Padmasana) oder der Halb-Lotussitz. Wenn das nicht möglich ist, kann der Fersensitz (Seiza) oder ein aufrechter Sitz auf einem Stuhl gewählt werden.
    • Der Rücken ist gerade, die Hände ruhen im Hokkaijoin (kosmisches Mudra): Die rechte Hand liegt unter der linken, die Daumenspitzen berühren sich leicht.
  2. Atmung:
    • Atme ruhig und gleichmäßig durch die Nase ein und aus.
    • Die Aufmerksamkeit ruht auf dem natürlichen Atemfluss.
    • Einige Praktizierende zählen ihre Atemzüge, um den Geist zu beruhigen (z.B. „eins“ beim Einatmen, „zwei“ beim Ausatmen, bis zehn, dann wieder von vorn).
  3. Geisteshaltung:
    • Gedanken dürfen kommen und gehen, ohne an ihnen festzuhalten oder sie zu bewerten.
    • Es wird oft gesagt: „Lass die Gedanken wie Wolken vorbeiziehen.“
    • Das Ziel ist es, im gegenwärtigen Moment zu verweilen und den Geist frei von Ablenkungen zu halten.
  4. Blickrichtung:
    • Die Augen sind leicht geöffnet und blicken etwa einen Meter vor den Körper auf den Boden.
    • Dies verhindert Tagträume und hält die Wachsamkeit aufrecht.
  5. Dauer:
    • Anfänger beginnen oft mit 10–15 Minuten pro Sitzung.
    • Erfahrene Praktizierende sitzen oft 30–60 Minuten oder länger.

🪷 Ziel der Zazen-Meditation:

  • Das Erlangen von Klarheit und innerer Stille.
  • Das direkte Erleben des gegenwärtigen Moments.
  • Die Auflösung von Illusionen und Konzepten des Egos.
  • Die tiefe Einsicht in die wahre Natur des Selbst und der Realität.

🧠 Ein zentrales Konzept:

Im Zen wird oft gesagt:
„Sitze einfach. Sei ganz hier. Suche nichts. Sei nichts. Und doch: Sei vollkommen präsent.“

Zazen ist nicht nur eine Meditationstechnik, sondern eine Lebenshaltung – eine Praxis, die auf und abseits des Kissens fortgesetzt wird.

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